Kleines Kirchenjubiläum in Schwäbisch Hall: „Warten Sie noch ein Jahr und niemand kann sich mehr vorstellen, dass dieses Haus nicht schon 30 Jahre steht.
“ Inzwischen sind zwanzig Jahre vergangen seitdem dieses schmucke Gotteshaus geweiht wurde und sich der damalige Oberbürgermeister Karl-Friedrich Binder mit diesen Worten an die große Festgemeinde wandte und dazu noch ergänzte: „ Dies ist das größte Kompliment, das man überhaupt einem Bauwerk und seinem Schöpfer machen kann.“
Nachdem die Stadt Schwäbisch Hall der Neuapostolischen Kirche nahe legte, statt eines Umbaus der Kirche am Zwinger eine Neubaulösung vorzuziehen und zwischen Jugendherberge und Bausparkasse einen zentralen Bauplatz angeboten hatte, konnte Bezirksapostel Karl Kühnle am 7. November 1986 die neu erbaute Kirche einweihen.
Seitdem dient dieses Haus „als Zufluchtstätte für Mühselige und Beladene, als Ort der Ruhe, der Besinnung, der Erquickung, der Stärkung und der Zubereitung auf die Wiederkunft Christi“, wie es der Bezirksapostel damals beim Weiheakt ausdrückte. Er diente damals mit Psalm 122, 1-4: „Ich freute mich über die, die mir sagten: Lasset uns ziehen zum Hause des HERRN! Nun stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem. Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des HERRN, wie es geboten.“
Auch zum Jubiläumsgottesdienst am Sonntag, 5. November 2006, machten sich viele Gläubige auf, kamen mit Freuden zusammen, um in ihrer Kirche den HERRN zu loben und ihm für alles zu danken, was ihnen hier in den vergangenen 20 Jahren durch Gotte Güte zuteil wurde. Mit dem Eingangslied „Tut mir auf die schöne Pforte“ kam trefflich zum Ausdruck, was die Gläubigen in ihrem Gotteshaus erleben: „Hier ist lauter Trost und Licht, hier ist Gottes Angesicht.“
„Gemessen an der 850-jährigen Geschichte der Michaelskirche stellt sich die Frage, ob wir nach 20 Jahren überhaupt einen Grund haben, schon Jubiläum zu feiern. Wir meinen ja“ , stellte Bezirksältester Manfred Gentner klar und begründete dies damit, dass viel Grund zur Dankbarkeit bestehe, außerdem sei es immer segensreich, sich auf die Wurzeln zu besinnen und eine Standortbestimmung vornehmen, um sich neu an Gottes Gedanken auszurichten. In diesem Zusammenhang erwähnte er zwei außergewöhnliche Höhepunkte: die Stammapostelbesuche 1992 und 2005.
Ein besonderer Akzent des Gottesdienstes war das Gedenken an die Entschlafenen. Laut Statistik sind in den letzten 20 Jahren 88 Seelen heimgegangen, seit Bestehen der Gemeinde insgesamt 356. Wie der Gemeindevorsteher Heinz Falk ergänzte, zählt die Gemeinde Schwäbisch Hall (ohne Rollhof und Hessental) nur wenig mehr Mitglieder als in der Zeit ihres noch nicht ganz 100-jährigen Bestehens entschlafen sind. Mit dem Hinweis auf das Psalmwort „Eins bitte ich vom Herrn, dass ich möge bleiben im Hause der Herrn“, brachte Hirte Falk auf den Punkt, was er jeder Seele für die Zukunft besonders wünscht.