Schwäbisch Hall.
Die besondere Kulisse des Schwäbisch Haller Marktplatzes sollte am Sonntag, 15. Juni 2008 um 19:30 Uhr dem Jubiläumskonzert zum 100-jährigen Bestehen der neuapostolischen Kirchengemeinde Schwäbisch Hall ein herausragendes Gepräge geben. Doch vor Konzertbeginn begann es zu regnen, so dass eine Aufführung auf den Stufen der Treppe vor St. Michael nicht mehr möglich war. Bezirksältester Manfred Gentner lud die bereits anwesenden Besucher spontan in die Kirche am Langenfelder Weg 1 ein und war erleichtert, dass dies sogar mit Applaus aufgenommen wurde. Kaum zu fassen, was in den folgenden Minuten in Bewegung kam. Mehrere Hundert Konzertbesucher bewegten sich zur Kirche auf dem Friedensberg. „Viele Hände“ stellten zusätzliche Sitzgelegenheiten bereit, so dass fast allen Konzertbesuchern in der übervollen Kirche ein Sitzplatz angeboten werden konnte. Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung erlebten die Zuhörer ein buntes, klangvolles und vielfältiges Programm von Kinderchor, Jugendchor, gemischtem Chor, Solisten und Orchester. Die Witterungsverhältnisse konnten nicht verhindern, dass alle Mitwirkenden in freudig bewegter Stimmung Gott zum Lob begeistert musizierten. Auch Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim mit seiner Frau und Dekan Haug von der Evangelischen Kirche waren von dem gelungenen Programm sehr beeindruckt. Der OB lobte das Engagement der über 200 Akteure und dankte dafür, dass die Kirche mit den Spendeneinnahmen aus diesem Konzert das Kinderhospiz in Schwäbisch Hall e.V. und die Städtische Musikschule unterstützt. An Spenden konnten über 5000 Euro gezählt werden.
Im Haller Tagblatt wird über das Konzert wie folgt berichtet:
Schwäbisch Hall. Gestaltung und musikalische Präzision waren meisterlich. Dies beeindruckte die Besucher des Konzerts anlässlich des 100-jährigen Bestehens der neuapostolischen Gemeinde Schwäbisch Hall.
Die neuapostolische Gemeinde empfing die Gäste der Open-Air-Aufführung anlässlich ihres 100-jähriges Bestehen weder, wie zunächst vorgesehen, auf dem Haller Marktplatz, noch im Schlechtwetterquartier Hagenbachhalle, sondern in ihrer Kirche. Es ist absolut beachtlich, was die Laienmusiker aus der Haller und aus acht umliegenden neuapostolischen Gemeinden musikalisch auf die Beine stellten. Wenn zum Abschluss mit Chören und Orchester zusammen fast 200 Mitwirkende unter Leitung von Theo Ehrmann "Lobet den Herren" und "Oh großer Gott, wie herrlich ist dein Werk" zu Gehör bringen, sind die Besucher begeistert. Der Abend begann mit einer Orchersterphantasie von Siegfried Ochs über das Volkslied "s kommt ein Vogel geflogen". Hier zeigte das große Orchester bei allerlei Variationen, vom Kontrapunktischen über den Walzer à la Strauß, bis hin zum spanischen Bolero, wie gut es romantischen Klang entwickeln kann. Ein sehr großer Kinderchor sang freudvoll Gruß- und Dankeslieder. Der Schwerpunkt der Darbietungen lag bei romantischer Musik. Mendelssohns "Verlieh uns Frieden" mit Chor und Orchester oder reine Orchesterdarbietungen wie der introvertierte "Nimrod" von Edvard Elgar oder Mendelssohn-Bartholdys Psalm 100 in reiner Orchesterversion waren gelungene, ausdrucksvolle Schwerpunkte. Ein Kammermusikalischer Höhepunkt war der feinfühlige Sologesang der Sopranistin Jutta Ernst, die, sehr sensibel von Kyoko Panter am Piano begleitet, Beethovens "Die Himmel rühmen" beisteuerte. Michaele Schick-Pelgrim, Schirmherrin des Vereins Kinderhospiz, der sich der Begleitung schwerst erkrankter Kinder und deren Familien widmet, stellte im Interview mit dem neuapostolischen Bezirksältesten Manfred Gentner die Vereinsarbeit vor und warb für weitere Mithilfe aus der Bevölkerung.