Am Mittwoch, 18. November 2020, hielt Apostel Manfred Schönenborn einen Gottesdienst in der Gemeinde Rothenburg ob der Tauber. Im Rahmen dieses Gottesdienstes verabschiedete der Apostel den bisherigen Gemeindevorsteher, Priester Hans-Georg Breitmoser, in den Ruhestand. Als sein Nachfolger wurde Priester Aleksei Kadnikov beauftragt.
Wegen den aktuell gültigen Hygienevorschriften konnte leider nur eine sehr begrenzte Personenzahl an diesem Gottesdienst teilnehmen. Der notwendige räumliche Abstand störte die innere Nähe zueinander und Verbundenheit miteinander aber überhaupt nicht.
Zu Beginn dieses besonderen Gottesdienstes am Buß- und Bettag 2020 stellte der Apostel den Dank in den Vordergrund. Zuerst ein Dankeschön an den lieben Gott für alles, was er gemacht hat. Aber auch die Dankbarkeit dafür, dass da jemand da ist, der die Aufgabe des Gemeindevorstehers zukünftig übernehmen wird. Das sei nicht selbstverständlich, so der Apostel.
Anschließend wies Apostel Schönenborn auf Gottes Geduld mit uns hin: „Was ist das für ein Glück für uns, dass Gott so viel Geduld hat.“ Wo wir oft ungeduldig mit unserem Nächsten sind, ist Gott geduldig mit uns. Sollten wir nicht auch geduldiger im Umgang mit unserem Gegenüber sein?
Dem Gottesdienst legte der Apostel die Verse 1 bis 4 aus dem Psalm 130 zugrunde. Hier heißt es im 1. Vers: „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“. In einer anderen Übersetzung ist in diesem Vers statt „Tiefe“ das Wort „Verzweiflung“ zu lesen. Die Distanz, welche durch die Sünde zwischen Gott und den Menschen bestehe, könne der Mensch von sich aus nicht überwinden, so Apostel Schönenborn. Dazu bedarf es der Gnade Gottes in Form der Sündenvergebung bei der Feier des Heiligen Abendmahls.
Der Buß- und Bettag ist zwar kein offizieller Feiertag mehr, dennoch sollen Buße und Gebet Grundlagen des Glaubens sein. Umkehr sei auch im irdischen Leben immer wieder nötig. Man erkenne, dass man eine falsche Entscheidung getroffen oder eine irrtümliche Denkweise verinnerlicht habe. Dann könne man meistens einfach umkehren und den richtigen Weg weitergehen. In unserem Verhältnis zu Gott sei das oft nicht ganz so leicht. Es brauche das wirkliche und tiefe Verlangen nach Veränderung, Buße und die Hoffnung auf Gnade. Befreien kann uns nur Gott.
Der Apostel bat den bisherigen Gemeindeleiter, Priester Hans Breitmoser, der Gemeinde noch einen Gedanken mit auf den Weg zu geben. Priester Breitmoser berichtete von seinen Erinnerungen an den ersten Besuch des Apostels in Rothenburg. Bei diesem Gottesdienst stand in der Gemeinde ein unbesetzter grüner Stuhl (alle anderen Stühle sind blau). Der Apostel sagte damals, dass dieser Stuhl für den Herrn reserviert sei. Dieses Bild übertrug Priester Breitmoser auf jedes Mitglied der Gemeinde. In unseren Herzen sollte immer „ein grüner Stuhl“ für Jesus frei sein. Priester Breitmoser beendete seinen Wortbeitrag mit dem Satz: „Wenn ich mein Ziel aus den Augen verliere und das erkenne, kehre ich einfach um.“
Apostel Schönenborn bedankte sich für die vielen Jahre, die Hans-Georg Breitmoser als Amtsträger in der Neuapostolischen Kirche tätig war, davon 14 Jahre als Vorsteher der Gemeinde Rothenburg. Dem künftigen Gemeindevorsteher Aleksei Kadnikov gab er die Aufgabe, sich immer um eine gute Atmosphäre unter den Amtsträgern zu bemühen. Außerdem soll er jedes einzelne Mitglied der Gemeinde dazu motivieren, die jeweils ganz individuellen und besonderen Fähigkeiten zum Segen für alle einzubringen. Jeder soll den Platz ausfüllen, der perfekt passt.
Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst mit Orgelbeiträgen, Sologesang und zum Abschluss mit einem Duett.