Strahlender Sonnenschein und angenehme frühherbstliche Temperaturen bildeten am Sonntag den 20. September 2020 ideale Voraussetzungen für einen Open-Air Gottesdienst – im Zeichen von Corona eine hervoragende Möglichkeit auch einer größeren Anzahl von Gläubigen den Besuch eines Gottesdienstes zu ermöglichen. Für die Gemeinde Crailsheim eine neue Erfahrung, die begeistert angenommen wurde.
Das Freigelände um unsere ehemalige Kirche in Goldbach – die sich in Privatbesitz eines unserer Gemeindemitglieder befindet – bot dafür ideale Voraussetzungen.
Geleitet wurde der Gottesdienst vom Vorsteher der Gemeinde, Evangelist Klaus Haberkorn. Grundlage war – wie in vielen Gemeinden unserer Kirche – ein Abschnitt des Unser-Vater Gebetes: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“ (Matthäus 6,10). Zur weiteren Wortverkündigung wurden die beiden Priester Reinhold Niebel und Harald Graf aufgerufen.
Einige Gedankensplitter aus dem Gottesdienst: der Vorsteher erinnerte an zwei Ereignisse aus den Anfängen der „apostolischen Bewegung“: Als Johann E.G. Lutz 1826 seine Pfarrstelle in Karlshuld, einer Armensiedlung im Donaumoos antrat, hielt er seine ersten Gottesdienste unter freiem Himmel, die Kirche konnte wegen gravierender baulicher Mängel nicht genutzt werden. 1963 war das Gründungsjahr der neuapostolischen Kirche in Hamburg. Der erste Apostel „der neuen Ordnung“ Louis Preuss gründete 1964 in Schladen im Harz eine Gemeinde und hielt aufgrund der behördlichen Vorschriften die ersten Gottesdienste in einem Waldstück im Freien.
Dein Wille geschehe… Kernbotschaft dieses Gottesdienstes war, dass wir Christen nach dem Willen Gottes handeln wollen. Gott rettet diejenigen, die glauben. Und wenn wir beten: dein Wille geschehe… dann drücken wir damit unseren Wunsch aus, errettet zu werden.
Evangelist Haberkorn zeigte dies an zwei Beispielen aus der heiligen Schrift auf: Im Gleichnis von den zwei ungleichen Söhnen bat der Vater beide Söhne darum, im Weinberg zu arbeiten. Der eine Sohn verweigerte sich zunächst, aber dann änderte seien Sinn und führte die Aufgabe aus. Der andere sagte: Das mache ich, aber nichts geschah. Wer erfüllte den Willen des Vaters? Wie war es denn bei Thomas, der erst glaubte, als er Jesus berühren konnte. Jesus tat ihm – und damit uns -ganz klar seinen Willen kund. Selig sind die nicht sehen und doch glauben.
Priester Niebel machte uns auf den Baum neben dem Altar aufmerksam, drei Stämme, die aus einer Wurzel stammen – ein Sinnbild der Trinität Gottes.
Nach dem Predigtteil erfolgte die Feier des Heiligen Abendmahles anschließend wurde der Gottesdienst mit Gebet und Segen beendet.
Gerne nutzte die Gemeinde das schöne Wetter, um im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben noch ein bisschen Gemeinschaft zu pflegen – kam dies doch durch die Auswirkungen der Pandemie in der vergangenen Zeit zu kurz.