Der Spannungsbogen hätte kaum größer sein können: Das Gedenken an die Opfer der Kriege und Gewaltherrschaft und „der Seelen Seligkeit“, welche laut 1. Petrus 1 Vers 9 die Gläubigen erwarten dürfen, die sich auf die Wiederkunft Christi vorbereiten. Für Jugendliche ist diese Zukunftsvorstellung eine besondere Herausforderung. Aber aus dem Bewusstsein, von Jesus geliebt zu sein, kann sich eine so starke Beziehung zu ihm entwickeln, dass dies möglich wird.
Aus Anlass des Volkstrauertags gab der jugendliche Diakon Tjore Burkhardt den über 50 Jugendlichen in der Kirche in Blaufelden am 15. November 2020 schon vor dem Jugendgottesdienst einige Informationen und Impulse zu diesem Thema. Bezirksältester Manfred Gentner zitierte dazu den früheren Stuttgarter OB Manfred Rommel: „Trauern heißt nicht dumpfes Brüten über einen unveränderlichen Vorgang, sondern nachdenken, das Erlebte verarbeiten und das Hoffen bewahren.“ In diesem Sinn regte er an, sich mit den Ursachen von Kriegen und Gewaltherrschaft zu befassen, sich dem Unrecht entgegenzustellen und entsprechend dem Evangelium zu versuchen, das Böse mit dem Guten zu überwinden.
Robin Lehmann, Konfirmand aus Waldenburg-Sailach, hat mit einer Lesung aus dem Petrusbrief den Blick auf die durch die Auferstehung Jesu mögliche Wiedergeburt und das „unvergängliche und unbefleckte und unverwelkliche Erbe“ gelenkt, auf das sich alle freuen dürfen, die sich Jesus zum Vorbild nehmen und ihre Hoffnung ganz auf die von ihm angebotene Gnade setzen.
Bezirksevangelist Klaus Burkard und der Blaufelder Gemeindevorsteher Klaus-Michael Göhler ergänzten mit ihren Predigtbeiträgen wie wichtig eine intakte Verbindung zum Sohn Gottes ist, obwohl er noch nicht gesehen werden kann.
Linus Burkhardt an der Orgel und sein großer Bruder Elisas mit der Geige sorgten mit Leonie Härtweg und Yara Seidel musikalisch für eine passende Stimmung. Es war zu spüren, wie dankbar die Jugendlichen diese stärkende Gelegenheit des Gottesdienstes und der Gemeinschaft in dieser Zeit gravierender Einschränkungen angenommen haben.