Jugendgottesdienst des Apostelbereichs Heilbronn/Nürnberg am 25. Juli 2021 in Schwäbisch Hall
Am letzten Juli-Sonntag wurde es endlich möglich, dass der lange geplante, coronabedingt verschobene, Jugendgottesdienst für die jugendlichen neuapostolischen Christen stattfinden konnte. Apostel Manfred Schönenborn hatte zu diesem Gottesdienst alle Jugendlichen seines Arbeitsbereichs aus den Kirchenbezirken Backnang, Coburg-Hof, Erlangen-Würzburg, Heilbronn, Künzelsau, Nürnberg und Schwäbisch Hall eingeladen.
Aus Kapazitätsgründen feierten in der Kirche im Langenfelder Weg in Schwäbisch Hall die Gottesdienstbesucher aus den Kirchenbezirken Heilbronn, Künzelsau und Schwäbisch Hall diesen Gottesdienst unmittelbar, alle anderen via YouTube-Livestream in verschiedenen Kirchen der weiteren Bezirke, mit. Die musikalische Begleitung der Liturgie wurde von Jugendlichen der eingeladenen Gemeinden, teilweise aus der Konserve, teilweise Live „Crossover“ aus anderen, technisch angeschlossenen Kirchen eingespielt. So entstand ein schönes Gefühl innerer und äußerer Verbundenheit trotz räumlicher Distanz.
Apostel Schönenborn stellte den Jugendgottesdienst unter den Gedanken aus Psalm 73,23
„Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem
Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.“
Angelehnt an das Jahresmotto 2021 „Christus – unsere Zukunft“ stellte der Apostel die Frage:
Wann beginnt denn eigentlich die Zukunft? Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche beantwortet dies im Kapitel 10 „Die Lehre von den zukünftigen Dingen“ mit „Die Wiederkunft Christi“, „Die Hochzeit des Lammes“ oder „Das Kommen des Herrn in Kraft und Herrlichkeit zum Friedensreich“.
Christus kann nur unsere Zukunft sein, wenn er auch unserer Gegenwart ist – so die Überzeugung des Apostels; deshalb gelte „Christus unsere Zukunft – Christus unsere Gegenwart!“
Mit Christus in der Gegenwart zu sein sei nicht schwer, wenn alles nach unseren Vorstellungen und unserer Zufriedenheit verlaufe. Oftmals sehe unser Alltag aber anders aus, stellte Apostel Schönenborn fest.
Der Psalm 73 spricht von einem frommen Mann, der vom Unglück heimgesucht wurde. Als er erkennt, dass die Bösen ein
viel schöneres Leben führen als das seine, ist er verunsichert und beginnt zu zweifeln. Kurz davor, Gott zu verlassen, hat er
die Weisheit, in den Tempel zu gehen. Dort offenbart Gott ihm, dass er
Nachdem der Psalmist so das wahre Wesen Gottes erkannt hat, entschließt er sich, ihm zu vertrauen und ihm treu zu bleiben.
Auch uns könne es passieren, dass wir durch Umstände, die wir durchleben, verunsichert sind, wenn wir beispielsweise große Probleme haben und verzweifelt nach den Gründen suchten, oder uns auf eine Prüfung vorbereitet, gebetet und geopfert haben, und doch versagten oder unseren Wunsch nach einem Freund oder einer Freundin, einer Lebenspartnerschaft nicht erfüllt sehen. Vielleicht erlebten wir auch, dass wir in der Berufsausbildung oder dem Studium nicht das antreffen, was wir uns vorstellten oder wir den Eindruck haben, dass bei den Anderen alles klappe, nur bei mir es nicht laufe.
Unter Umständen hätten wir manchmal das Gefühl, dass die Kirche unseren Bedürfnissen nicht gerecht werde, wir in großen Schwierigkeiten steckten und die Apostel nur von geistlichen Reichtümern und vom Reich Gottes sprechen oder enttäuscht wären, über das Verhalten von Amtsträgern oder Geschwistern. Vielleicht hätten wir auch das Gefühl, dass wir nur am Rande der Gemeinschaft in der Gemeinde stehen, keine Beachtung oder wir keine Freude mehr in unserem Glauben fänden….
Das erste, was wir tun müssten, empfiehlt Apostel Schönenborn, wenn wir durch eine solche Krise gehen, sei, den Kontakt zu Gott aufrechtzuerhalten. Wir könnten dies im Gebet tun oder indem wir mit einem Amtsträger und Seelsorger sprechen.
In einem zweiten Schritt sollten wir unser Gebet recht ausrichten – anstatt um eine Erklärung zu verlangen, bitten wir einfach Gott, uns beizustehen, um uns seine Gegenwart an unserer Seite zu erweisen.
Geben wir schließlich dem Heiligen Geist die Möglichkeit, sich in uns zu äußern – nehmen wir uns die Zeit zum Nachsinnen. Gott wird uns antworten – sei es, indem er seine Gedanken in unseren Herzen erweckt, während eines Gesprächs mit einem Amtsträger oder gar in der Predigt.
Der Apostel machte deutlich, dass Gott treu an unserer Seite sei, um uns zu führen und zu beraten –ohne uns je zu zwingen. Indem wir seinem Rat folgten, könnten wir trotz Bedrängnis unser Ziel erreichen, ersparten wir uns und anderen das Leid, welches durch unangemessenes Verhalten verursacht werden können.
Denken wir daran: Der Herr verurteilt uns nicht, wenn wir schwach sind und uns Zweifel quälen. Reden wir weiter mit ihm.
Anstatt eine Erklärung von ihm zu fordern, wollen wir ihn demütig bitten, uns beizustehen. Jede Begegnung mit Gott
ermöglicht es uns, ihn besser kennenzulernen. Wer Gott wirklich kennt, der vertraut ihm!
Priester Sebastian Guhl, stellvertretender Bezirksvorsteher des Bezirks Erlangen-Würzburg, und Bischof Arne Herrmann ergänzten mit Predigtbeiträgen.
Nach dem Gottesdienst waren die jugendlichen Christen in Schwäbisch Hall und den verschiedenen Übertragungskirchen zu „Fellowship“, Gedankenaustausch und kleinen Snacks eingeladen. Sichtliche Freude und Begeisterung über die seit Monaten wieder mögliche „reale“ Begegnung erfüllte das Zusammensein im und nach dem Gottesdienst.
Unzählige Stunden in der Vorbereitung des Gottesdienstes wurden geopfert, damit Technik, Musik, Rahmenprogramm, Organisation in schöner Weise zu einem harmonischen Ganzen werden konnten. Allen, die zum Gelingen dieser schönen Atmosphäre beigetragen haben, danken wir an dieser Stelle nochmals von Herzen.
Text: Neuapostolische Kirche Bezirk Schwäbisch Hall
Fotos: Günter Siegele, Neuapostolische Kirche Bezirk Backnang