Die Gottesdienste am ersten Sonntag in den Monaten März, Juli und November werden in den neuapostolischen Gemeinden im Gedenken an die Entschlafenen (Verstorbene) gefeiert. Diesen Gottesdienst führte Bischof Arne Herrmann am 6. März 2022 in der Gemeinde Blaufelden durch. Via YouTube-Livestream wurde dieser Gottesdienst in den Gemeinden Bad Mergentheim, Creglingen und Rothenburg ob der Tauber mitgefeiert und konnte auf diesem Weg auch neuapostolischen Christen zugänglich gemacht werden, die aufgrund Krankheit oder der pandemischen Lage den Gottesdienst von zuhause aus erlebten.
Als Grundlage dieses Gottesdienstes diente das Bibelwort aus Psalm 139, 8-10:
„Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“
„Aus dem Gottesdiensterleben berichtet ein Teilnehmer:
Zu Gottesdienstbeginn spielte das „Trio“ – gebildet aus Geige, Cello und Orgel das Lied: „O in den Armen Jesu…“ Bischof Herrmann griff diesen Gedanken zu Beginn seiner Predigt auf und stellte die Frage, wie das wohl sein werde im Friedensreich, geborgen in den Armen Jesu. Er wünschte, dass wir das heute schon ein Stück im Gottesdienst erleben können.
Der Bischof erläuterte anhand des von Jesus gegebenen Gleichnisses vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11-32), wie der Sohn, der sich vom Vater mit dem Erbe entfernte und letztlich wieder den Wunsch hatte, zu seinem Vater zurückzukehren. Der Vater erwartet ihn, nahm in die Arme und feierte ein Fest – er war tot und lebte wieder! Seelen, die keine Verbindung zu Jesu hätten, fänden in der Gemeinschaft mit Gott die Möglichkeit, Heil und Erlösung zu finden. Gott wirke grenzenlos.
Wir erleben verschiedene Lebenssituationen: Angenehme, freudige, belastete, traurige… – in allen Lebenslagen tröste uns die Gewissheit „Gott ist da“, er gebe neue Kraft, Mut und Zuversicht. Die Predigt solle Hoffnung für das ewige Heil und Hilfe schaffen, und auch zur Umkehr motivieren.
Jesus ging entsprechend der Beschreibung im Petrusbrief auch ins Totenreich und predigte dort das Evangelium. Unsere Fürbitten für heilsbedürftige Seelen mögen bewirken, dass viele noch den Weg zur Gnade und zur Liebe Gottes fänden.
Drei Gruppen erwähnte der Bischof in seiner Predigt:
Mit den Worten: „Das Bibelwort weist darauf hin, es gibt keinen Zustand, der außerhalb der Liebe Gottes liegt“ schloss die Predigt des Bischofs.
Zur weiteren Wortverkündigung wurde der Bezirksvorsteher, Bezirksältester Michael Joseph gerufen.
Nach der Freisprache und Feier des Heiligen Abendmahles folgte ein gemeinsames Fürbitt-Gebet für die Entschlafenen. Einleitend stellte der Bischof fest, dass man denken könne, hat das wohl überhaupt eine Wirkung? Er erwähnte das im Lukasevangelium beschriebene Geschehen, als ein paar Freunde einen Gelähmten zu Jesus brachten und über die Dachluke zu Jesus hinunterließen (Lukas 5, 24-25). Wo Liebe sei, da trage man den hin, der Hilfe brauche, im Gebet! – stellte Bischof Herrmann abschließend fest.
Mit Gebet und Schlusssegen beendet der Bischof den Gottesdienst.
Das Schlusslied „Weit in der Ferne“ mit den Gedanken im Refrain, Heimatglocken zu hören, berührte das musikalische Trio nochmals die Herzenssaiten aller Anwesenden auf wunderbare Weise.“