Aufgrund des Ämtergottesdienstes am Sonntag, den 18.9.2022 fanden die Gottesdienste für die Gemeinden bereits am Samstagabend statt. An diesem Abend besuchte Bischof Arne Herrmann die Gemeinde Crailsheim und führte dort einen Gottesdienst durch. Eingeladen war auch die Gemeinde Ilshofen.
Als Grundlage für den Gottesdienst diente ein Wort aus Apostelgeschichte 3,6: „Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!“
Der Chor leitete die Predigt des Bischofs mit dem Liedvortrag „Herr sei mir gnädig… (CM 135) ein, wo es im weiteren Verlauf heißt: „weise mir Herr deinen Weg…“
Der Bischof führte in seinem Dienen aus: Weise mir Herr deinen Weg. Es gibt manchen Unterschied zwischen dem Weg des Herrn und unserem Weg. Wie ist es denn, wenn man sich bei einer Autofahrt vom Navigationssystem leiten lässt, in Gedanken ist und eine angezeigte Abfahrt verpasst? Dann ertönt bald die berühmte Stimme: „Bitte wenden.“ Das ist dann oft etwas unangenehm und mit Mühe verbunden. Wie sieht das im Geistigen aus? Sind wir bereit, uns vom Herrn sagen zu lassen: „Bitte wenden“, auch wenn das vielleicht recht aufwendig ist, beispielsweise auf den anderen zuzugehen, obwohl man sich doch nach seiner Meinung im Recht befindet?
Bezugnehmend auf das Bibelwort führte der Bischof die Zuhörer erst einmal in die Situation dieses gelähmten Bettlers ein. Der fromme Jude ging jeden Tag in den Tempel und gab Almosen, einem Kranken wurde der Zugang verwehrt, denn Krankheit brachte man mit Sünde und Strafe Gottes in Bezug. Und dann kam Petrus, zog ihn auf und machte ihn gesund. Ein Wunder. Anschließend begleitete der Gelähmte die beiden Apostel in den Tempel und jeder war erstaunt. Und darin, so der Bischof, wurde die Größe des Wunders erst richtig sichtbar. Die natürliche Gesundheit ist das eine, aber durch diese Tat wurde diesem Menschen der Zugang zum Tempel ermöglicht, er kam von der Gottferne in die Nähe Gottes. Das muss eine grandiose Freude für ihn gewesen sein. Dazu war allerdings Glaube und Vertrauen notwendig, der Gelähmte musste die Hand ergreifen.
Ein Bild auch für uns als Menschen. Eigentlich müssten wir aufgrund unserer Sünden alle in der Gottferne sein. Aber Jesus reicht uns die Hand, er hat sein Leben für uns gegeben, und ermöglicht uns damit in die Nähe Gottes zu kommen. Das bedeutet ihm und seinem Evangelium und seiner Sendung zu glauben und zu vertrauen und die ausgestreckte Hand zur Vergebung der Sünden anzunehmen. Das ist unsere Aufgabe. Danach kann auch bei uns Freude einkehren, die wir dann auch sichtbar zum Ausdruck bringen mögen, beispielsweise durch Taten, durch Dankbarkeit und das Gebet.
Zur weiteren Wortverkündigung wurde Priester Steffen Stark aus der Gemeinde Ilshofen gebeten.
Nach der Freisprache und der Feier des Heiligen Abendmahles beendete der Bischof den Gottesdienst mit Gebet und Schlusssegen.