Am ersten Novembersonntag 2022 feierten die neuapostolischen Kirchengemeinden in Süddeutschland den letzten diesjährigen Gottesdienst zum Gedenken an Verstorbene. Bezirksapostel Michael Ehrich führte diesen Gottesdienst im Kirchenbezirk Schwäbisch Hall, in der Kirche in Crailsheim, durch. Zu diesem von Chor, Orgel, Klavier und Horn musikalisch begleiteten Gottesdienst in der Kalkäckerstraße waren neben den neuapostolischen Christen aus der Gemeinde Crailsheim auch die Gläubigen der Kirchengemeinde Ilshofen eingeladen. Der Gottesdienst, an dem auch alle sechs aktiven Apostel der Gebietskirche Süddeutschland teilnahmen, wurde per Internet in weitere Kirchengemeinden im Kirchenbezirk Schwäbisch Hall übertragen.
In seiner Predigt führte der Bezirksapostel aus, dass an diesem Sonntag im Gedenken an Verstorbene besondere Empfindungen die Gläubigen im Innern bewegten. Er erinnerte an die Vorfahren eines jeden Menschen, die oftmals nicht mehr mit Namen genannt werden könnten und bat darum, hier besonders in Fürbitte für göttliche Heilzuwendungen einzutreten.
Als Grundlage seiner Predigt verwendete der Bezirksapostel ein Bibelwort aus Nahum 1, 7: „Der Herr ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt, die auf ihn trauen.“
Im Hinblick auf das Bibelwort empfahl Bezirksapostel Ehrich dem Beispiel Jesu Christi zu folgen, damit dem Bösen zu widerstehen und Gutes tun. Dazu gehöre die Mahnung aus dem Heiligen Geist, die insbesondere daran erinnere an das göttliche Wort zu glauben, seiner Liebe zu vertrauen, Zuflucht bei Gott zu suchen, den von Christus gelegten Weg zu gehen und treu in der Nachfolge Christi zu sein.
Um weitere Predigtbeiträge wurden Bischof Marco Metzger (Apostelbereich Heilbronn/Nürnberg) sowie die Apostel Martin Rheinberger (Apostelbereich Karlsruhe) und Hans-Jürgen Bauer (Apostelbereich Ulm) gebeten.
Gebet für und Heilsvermittlung an Verstorbene
Nach neuapostolischer Glaubensüberzeugung schließt Gottes Heilswille alle Menschen ein, unabhängig davon, ob sie noch auf dieser Welt leben oder bereits gestorben sind. Daher erhalten verstorbene Seelen auch an jedem Sonntag die Einladung, Sündenvergebung zu empfangen und am Heiligen Abendmahl teilzuhaben. In den sogenannten „Entschlafenen-Gottesdiensten“ („entschlafen“ im Sinne von verstorben), die dreimal im Jahr – jeweils am ersten Sonntag im März, Juli und November – stattfinden, wird den verstorbenen Seelen im Jenseits die Möglichkeit gegeben, zusätzlich die Sakramente Heilige Wassertaufe und Heilige Versiegelung zu empfangen. Die Spendung dieser Sakramente erfolgt immer an dem Ort, wo der Bezirksapostel oder ein von ihm beauftragter Apostel den Gottesdienst durchführt, und wird stellvertretend an lebenden Personen vollzogen, ist jedoch ausschließlich für die verstorbenen Seelen wirksam.