Den Abendgottesdienst am Mittwoch, 28. Juli 2021, feierte Bezirksapostel Michael Ehrich mit den Neuapostolischen Christen in der Gemeinde Rothenburg ob der Tauber. Der Bezirksapostel wurde begleitetet von den verantwortlichen Seelsorgern aus dem Bereich Heilbronn Nürnberg, Apostel Manfred Schönenborn und Bischof Arne Herrmann. Musikalisch umrahmten Orgel, Klavier, Geige und Solisten in schöner, harmonischer Weise diesen Gottesdienst.
Für diesen Gottesdienst wählte Bezirksapostel Ehrich das Bibelwort aus Jesaja 45,22: „Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.“
Sich Gott zuzuwenden bedeute ihn zu suchen, nach ihm zu fragen. Wer nicht an Gott glaube oder meine, ihn nicht zu brauchen, werde dies nicht tun, stellte der Bezirksapostel fest. In diesem Zusammenhang verwies er auf Hebräer 11,1: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“
Zuwendung zu Gott bedeute, den Willen Gottes zu erfüllen, wie er im Gottesdienst in seinem Wort verkündigt wird. Weiter sei Zuwendung zu Gott, wenn das Leben im Sinn des Evangeliums gestalten werde, Jesus Christus nachgefolgt und das Bemühen um Wachstum in Jesu Wesen offenbar sei.
Apostel Paulus, so der Bezirksapostel, mahne die Galater, sich nicht durch „ein anderes Evangelium“ von Gott abwenden zu lassen (Galater 1,6). Auch der Verfasser des Hebräerbriefes warne vor dieser Gefahr (Hebräer 13,9), die heute unverändert bestehe.
Sich-Abwenden von Gott könne sich auch durch Verstrickung in Sünde – vielleicht durch das Pflegen sogenannter „Lieblingssünden“ – zeigen. Wenn man das Irdische überbetone, Bequemlichkeit die Oberhand gewinne oder die Priorisierung der eigenen Meinung über den Willen Gottes erfolgten, sei Wachsamkeit geboten. Natürlich müsse man im Leben Position beziehen, so Bezirksapostel Ehrich. Wenn diese Haltung allerdings mit dem Evangelium Christi nicht mehr übereinstimme, könne dies von Gott abwenden. Der Bezirksapostel empfahl, beständig an der eigenen Seele zu arbeiten und nicht nachzulassen, sich dem Allmächtigen zuzuwenden.
Bischof Arne Herrmann ergänzte in seinem Predigtbeitrag und stellte fest, dass das Zwiegespräch mit Gott – das Gebet – eine besondere Hinwendung zu ihm sei. Im Evangelium Jesus Christus zu leben sei oftmals mit dem „Schwimmen gegen den Strom“ vergleichbar und koste Kraft. Es lohne sich dennoch, hier beständig zu bleiben und darin Gott immer wieder erleben zu dürfen. Es gehe schließlich um das Heil der Seele.