Schwäbisch Hall.
Die Spannung auf den Open-Air-Konzertabend am 18. Juni war groß: Einer der schönsten Markplätze unseres Landes war mit 1 800 Stühlen möbliert - rund 2 000 Besucher bildeten bei schönstem Sommerwetter ein froh gelauntes Publikum. Den 200 Akteuren gelang es ausgezeichnet, mit ihrem bunten Programm eine festlich-heitere Stimmung zu erzeugen und dabei „eine Botschaft zu überbringen, die authentisch wirkte“, wie es in der örtlichen Presse zu lesen war.
Der Schwäbisch Haller Marktplatz dient seit 1925 den Freilichtspielen als „Theatersaal“. Die 53-stufige Freitreppe der am 10. Februar 1156 geweihten Michaelskirche bildet eine einzigartige Bühnenkulisse, die sich auch ideal für unser Benefizkonzert zum 850-jährigen Jubiläum der Stadt und der Kirchweihe nutzen ließ.
Den musikalischen Auftakt gestaltete das Orchester unter der Leitung von Friedhelm Maier mit dem als Ouvertüre beschwingt vorgetragenen „Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms. Dem Gemischten Chor von Schwäbisch Hall und Umgebung unter der Leitung von Theo Ehrmann gelang mit dem dynamisch vorgetragenen Lied „In dir ist Freude“ von Giacomo Gastoldi ebenfalls ein schwungvoller Auftakt.
Leitgedanke für das im Vorjahr aufgestellte Konzertprogramm war das Bibelwort des Propheten Jeremia „Suchet der Stadt Bestes“. Unabhängig davon hatte diesen Satz dann auch der evangelische Landesbischof Frank O. July beim Festgottesdienst in der Kirche St. Michael am 10. Februar dieses Jahres als Bibeltext verwendet. „Was ist der Stadt Bestes?“, fragte Bezirksältester Manfred Gentner in seiner Begrüßung. Seine Antwort lautete kurz: „Jesus Christus! In IHM ist der Stadt Bestes zu finden: In IHM ist Freude, Friede und Gerechtigkeit zu finden. Wer an IHN glaubt, sucht der Stadt Bestes – und darf sich sogar der Hoffnung des ewigen Lebens erfreuen!“
Die Stadt Schwäbisch Hall hat den Reichtum ihrer Geschichte der klugen Nutzung der Solequelle zu verdanken. Deshalb sang der Gemischte Chor das Danklied für die edle Gabe des Salzbrunnens, dessen Text aus dem 17. Jahrhundert stammt. Darin kommt der Dank für die Erhaltung der Stadt und ihrer Schätze sowie das Lob auf die allmächtige Führung Gottes „selbst dann, wenn Felsen sich spalten“ zum Ausdruck.
Wohltuend frisch erklang unter den wärmenden Strahlen der Abendsonne das temperamentvoll vorgetragene Lied „Alles Leben strömt aus dir“, auch bekannt unter dem Titel „Ode an Gott“, von Heinrich Tobler. In der Presse wurde betont, dass die Sänger ihre Beiträge unter der Leitung von Theo Ehrmann fein einstudiert hatten. Monika Everling schrieb im Haller Tagblatt: „Die gute Textverständlichkeit wurde unterstützt durch präzise Konsonantenabsprachen, die Dynamik war sehr differenziert. Auch die Intonation und die Ausgewogenheit der Stimmen des Laienchors sind lobenswert. Besonders innig und schön gelangen die ruhigen, leisen und feinsinnigen Passagen, zum Beispiel in „Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt“ und „Gott ist Liebe“. Letzteres wurde vom Männerchor vorgetragen, der zuvor schon mit klarem Klang das Lied „Frisch von dem Thron des Lammes“ gekonnt vorgetragen hatte.
Das Orchester brillierte mit den Vorträgen „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ von Johann Sebastian Bach sowie der Ballade zum Thema „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von dem 1972 geborenen Komponisten Bodo Sabarowski. Besonders berührt hat auch die Begleitung zum Chorsatz „Meine Zeit steht in deinen Händen“ durch zwei Klarinetten (Manuela Schenk und Johannes Reinhuber) und E-Piano (Larissa Kleinert). Kraftvoll mit Pauken und Trompeten erklang das von Chor und Orchester gemeinsam vorgetragene Lied „Ich will singen von der Gnade des Herrn“ nach Psalm 89.2, von Friedhelm Deis.
Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim ging in seinem Grußwort auf das Motto ein und sagte: „Suchet der Stadt Bestes kann nur gelingen, wenn alle mitwirken.“ Überzeugt fügte er hinzu: „Wenn so viele Menschen zusammenkommen und der Stadt Bestes suchen wollen, wird es gelingen. Vielleicht wird daraus die Idee erwachsen, ein weiteres Konzert zu veranstalten.“ Er lobte den Einsatz der Chöre und des Orchesters und bedankte sich für die Initiative zugunsten der Michaelskirche und der Musikschule. Der Erlös dieses Konzerts dient je zur Hälfte der Sanierung der Glocken von St. Michael und zur Beschaffung von Leihinstrumenten für sozial schwächer gestellte Schüler der Städtischen Musikschule.
Unser Apostel Hans-Peter Schneider aus Heilbronn dankte dem Allerhöchsten und allen Akteuren. Mit der Feststellung „Das war doch fast eine Meisterleistung!“ löste er langen Beifall aus. Der Apostel wünschte der Stadt und ihren Bewohnern zum „Geburtstag“, dass Gott Frieden bewahrt, dass sich die Menschen nicht von Gott entfremden und sich dem zeitgemäßen Wirken des Heiligen Geistes nicht verschließen.“ Er zitierte Albert Einstein mit dem Satz: „Phantasie ist noch wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ Ebenso wie die Phantasie sei der Glaube wichtig, der die Fähigkeit hat, sich des wahren Menschseins zu erinnern, dass er eine unsterbliche Seele hat.“
Nach dem Schlussvortrag „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet“ bedankten sich die Akteure aus Chor und Orchester mit zwei Zugaben für den anhaltenden, reichlichen Applaus.
Die anschließenden Spenden brachten eine Summe von über 9.300 Euro. Allen Mitwirkenden und Spendern ein ganz herzliches DANKESCHÖN!